Vreni Tremp

Achtsamkeit gegenüber der Natur

Rund 35 Jahre ist es nun her, dass Bernd Strasser - der heutige Obmann der WWF-Regionalgruppe See und Gaster - der Biologe Jakob Marti und Vreni Tremp im Frühjahr eine erste abendliche Amphibienzählung durchführten. Freunde und Nachbarn zählten mit.

Vreni Tremp ist in Rothenthurm SZ aufgewachsen, in einer Gegend geprägt von Hochmooren und Wäldern. Vor über 40 Jahren zog sie dann der Liebe wegen nach Schänis (SG) in die Linthebene. Sensibilisiert durch Aktionen des Umweltschützers Franz Weber in den 1976/77er Jahren - beispielsweise sein Engagement zur Rettung von Robben oder seine Anstrengungen zum Erhalt des Grand Hotel Giessbach, wurde Vreni Tremp auf ökologische Themen aufmerksam. Jeweils im Frühling beobachtete sie vor ihrem Haus an der Strasse, dass mit dem zunehmenden Verkehr immer mehr Frösche und Kröten überfahren wurden. Die Amphibien mussten damals - wie heute - auf ihrem Weg zu ihrem Laichgewässer St. Sebastianweiher die Hauptstrasse zwischen Ziegelbrücke und Schänis überqueren. Unzählige Grasfrösche und Kröten wurden auf ihrer Wanderung überfahren – am Morgen lag ein strenger Gestank in der Luft. Vreni wollte etwas dagegen unternehmen.

«Dass man sich für Frösche und Kröten einsetzte, war vor 35 Jahren nicht selbstverständlich", sagt Vreni Tremp und fährt fort: "In den folgenden Jahren wuchs aus unserem Kern der WWF-Mitglieder die ‚Schänner Natur." Die Unterstützung der Amphibienwanderung ist ihr auch heute noch wichtig. Früher stellten viele Privatpersonen mit Schänner Schulklassen den Lurchenzaun. In den letzten Jahren hat das Strasseninspektorat diese Aufgabe übernommen.

"Heute ist es der Verein ‚Schänner Natur‘, der die Wanderung von Fröschen und Kröten gewährleistet. Wenn das Quaken losgeht gehen täglich – morgens und abends – zwei Personen dem Froschzaun entlang und sammeln die Tiere ein, zählen und sie und bringen sie zum nahe gelegene Gewässer. Diese Zahlen und andere Vermerke werden schon rund 30 Jahre von Vreni statistisch festgehalten. „So erfahren wir mehr über diese Tiere und können Veränderungen bei der Tiergrösse oder im Wanderverhalten erkennen“.

Die Augen offenhalten, das stille Verschwinden der vielen Tier- und Pflanzenarten nicht einfach hinnehmen – diesem Motto bleibt «Frösche-Vreni», wie sie liebevoll genannt wird, treu. "Wir sind dabei, wenn Bernd Strasser anruft und fragt, ob mein Mann und ich beim Mähen einer naturbelassenen Wiese helfen könnten oder es sonst etwas zu tun gibt". Auch im Naturschutzgebiet Kaltbrunner Ried ist sie als Freiwillige tätig.

Martin Arnold

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