Christian Meienberger

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Beharrlicher Kämpfer für die Natur

21 Jahre hat Christian Meienberger als Geschäftsführer im Dienst von Pro Natura St.Gallen-Appenzell gewirkt und viel erreicht. Nun geht er in Pension.

«Held der Natur?» Christian Meienberger lacht. Dem studierten Biologen ist der Naturschutz eine Herzensangelegenheit, trotzdem braucht es viel Leidenschaft, um unermüdlich juristisch, politisch und praktisch für den Naturschutz zu kämpfen. Der Erfolg gibt ihm recht. Gemeinsam mit anderen Organisationen – insbesondere dem WWF – wird die Revision des Jagdgesetzes abgelehnt, das Projekt «Lebendige Thur» gestartet, sowie das länderübergreifende Projekt «Lebendiger Alpenrhein». Und wie sich so mancher Held mit gewichtigen Gegnern anlegt, war eine der ersten Einsprachen in seiner Amtszeit jene gegen die widerrechtliche Umzonung von Michael «Schumi» Schumachers Anwesen in Wolfhalden. Apropos Erfolg: 29 neue Schutzgebiete entstanden während seiner Ära, von 428 abgeschlossenen Rechtsfällen werden 370 als positiv bewertet und die «Stacheldraht-Initiative» wurde als indirekter Gegenvorschlag vom St.Galler Kantonsrat genehmigt. Diese «Ökobilanz» lässt sich sehen.
Wer im Naturschutz erfolgreich sein will, muss sich mindestens ebenso viel mit Juristerei herumschlagen wie mit Biologie. Für Christian Meienberger ist Umweltrecht zwar ein notwendiges Übel, aber eines, mit dem er viel erreichte. So ist es dank seiner Hartnäckigkeit heute Usus, dass im Kanton St.Gallen bei raumrelevanten Bauprojekten ökologischer Ausgleich geleistet werden muss.

Glanzlicht «Espel»
Sein Herzblut liegt indes beim praktischen Naturschutz. Eines der Glanzlichter seiner Amtszeit ist für den scheidenden Geschäftsführer denn auch die Aufwertung der ehemaligen Kiesgrube «Espel» in Gossau, die im Frühjahr eingeweiht wurde. Das Amphibienlaichgebiet, nun im Besitz von Pro Natura, steht unter Schutz und ist von nationaler Bedeutung.

Konkurrenz belebt
«Ich bin ja eigentlich ein Konkurrent des WWF», sagt Christian Meienberger. Doch für ihn steht die Sache im Vordergrund. Meienberger war dem WWF immer ein verlässlicher Partner. «Ich erlebte Christian als grosszügigen, hilfsbereiten, vielseitigen Menschen mit riesigem Fachwissen und grossem Herz», sagt Martin Zimmermann, Geschäftsführer des WWF Appenzell. Und Kollege Indermaur vom WWF St.Gallen doppelt nach: « Christian hat durch seine Klarheit, Erfahrenheit und Vielseitigkeit der Biodiversität im Kanton seinen Stempel aufgedrückt, er hinterlässt grosse Fussstapfen.»
Und jetzt? Jetzt kommt die Knochenarbeit seinem Garten und dem Haus zugute. Und Christian Meienberger kommt auf den Hund. Als Präsident der St. Galler Sektion der Kynologischen Gesellschaft wird er sich künftig im Hundesportverband engagieren.

© RALPH RIBI Christian Meienberger vor dem Schutzgebiet Espel in Gossau.

Judith Gamma Prost

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