Der Thurgauer Manfred Hertzog ist eine Koryphäe, der sich bei Libellen, Schmetterlingen und weiteren Insekten wie kein zweiter in der Bodenseeregion auskennt. Dabei hat er sich alles selber beigebracht.

Manfred Hertzog hat viel erlebt. Und das Leben hat es mit dem ehemaligen Verdingbuben nicht immer gut gemeint. Doch die traurigen Momente als Kind, oder auch in späteren Jahren, wurden immer wieder von Insekten wie Libellen und Schmetterlingen aufgehellt. Und so wurde die Beobachtung der Natur, insbesondere der Insekten, zu seiner grossen Leidenschaft und zu einer Möglichkeit, Kraft und innere Ruhe zu finden.

Manfred Hertzog kennt im Kanton Thurgau alle wichtigen Insektenstandorte und er hat ihre Lebensräume, die Veränderung ihrer Populationen und ihre Bedrohung ausführlich beschrieben, fotografiert und in einem Buch veröffentlicht. Sein breites und fundiertes Wissen gibt er gerne an Schüler und in Vorträgen auch an Gemeindebewohner weiter. Manfred Hertzog ist ein Autodidakt, doch sein Fachwissen ist riesig. Und so wurde der Scherzinger, der als Pfleger im Spital Münsterlingen arbeitete, ein wertvolles Mitglied verschiedener entomologischer Gesellschaften.

Der heute 77-Jährige wurde in etlichen internationalen Zeitungen und Fachzeitschriften, darunter auch die bekannte Zeitschrift GEO, gewürdigt. Er erledigt staatliche Kartographier- und Inventarisierungsaufträge. Zudem ist er Buchautor und hilft bei Massnahmen zur Verbesserung des Lebensraumes verschiedener Tierarten. Doch noch heute gehört es zu den schönsten und bewegendsten Momenten seines Lebens, wenn er eine Libellenart oder eine andere Insektenart entdeckt, die in der Region bisher noch nicht vermerkt war. Aber auch die Verleihung des Grünen Zweiges ist für ihn eine Genugtuung. Er sagt: „Was gibt es schöneres als zu sehen, dass das, was man den Menschen vermittelt, auch Früchte trägt und zusätzlich noch geehrt wird.“ 

Manfred Hertzog wurde 2012 mit dem Ostschweizer Umweltpreis "Der Grüne Zweig" der Ostschweizer WWF Sektionen ausgezeichnet.