Peter Richard

Die Mitarbeitenden kommen erholt zur Arbeit

Zwischen Frauenfeld und Wil liegt die grösste Naturgärtnerei der Schweiz. Inhaber Peter Richard verhilft Kunden und Kundinnen aus der ganzen Schweiz zu einer grösseren Artenvielfalt. Der Einsatz für die Biodiversität ist eine Weltanschauungsfrage. Dazu gehört auch das Mobilitätsverhalten.

Winkler Richard war 1980 eine der ersten Adressen, die Gartenbesitzende ansteuern konnten, wenn sie sich von Contoneaster, Forsythien und Tulpenbeeten in militärischer Formation befreien wollten. Längst ist Peter Richard einer der führenden Naturgärtenbauer, auch wenn sein Kampf manchmal an jenen von Don Quijote gegen die Windmühlen erinnert. Denn es geschehen täglich vor Einfamilienhäusern, Gewerbe- und öffentlichen Gebäuden gärtnerisch schlimme Übergriffe gegen die Natur. Das kümmert Inhaber Peter Richard wenig. Er folgt Schritt für Schritt seinem Weg. Die Tatsache, dass der Klimawandel die Biodiversität schädigt, veranlasst ihn nun, den eigenen CO2-Verbrauch zu senken.

Weil die Firma Winkler Richard Naturgärten mit ihren 38 Mitarbeitenden in der ganzen Schweiz tätig ist, besass sie bis vor zwei Jahren eine Flotte von 16 Fahrzeugen. Dank eines Angebots der Car-Sharing-Firma Mobility und der Möglichkeit, bei den SBB Umsatzrabatte zu erhalten, ist die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs attraktiv geworden. «Wir sparen kein Geld, es ist aber auch nicht teurer. Die Mitarbeitenden können direkt von zu Hause auf den Zug und zur Baustelle. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs kostet also nicht mehr Zeit. Die Leute kommen erholt zur Arbeit und nach Hause und wir senken den CO2-Verbrauch», fasst Richard die zwingenden Vorteile seines neuen Mobilitätsmanagements zusammen. Trotzdem musste er intern Widerstände überwinden. «Viele fanden das Auto bequem und wollten nicht die Bahn nehmen, obwohl sie einen Beruf in einem ökologischen Segment ausüben.» Diese Skepsis ist auch der Grund, weshalb die Einführung des neuen BetriebsfahrtenKonzepts ein paar Jahre dauerte. Dafür ist der Weg noch nicht zu Ende.

Im Moment nutzt Richard noch zwölf Fahrzeuge. Sein Ziel ist es aber, auf weitere drei Fahrzeuge zu verzichten. Zur Eröffnung einer Baustelle wird jeweils ein Fahrzeug benutzt, um die nötigen Materialien und Werkzeuge hinzubringen. Ist sie weit weg, übernachten die Arbeitenden vor Ort, sonst fahren sie nach Hause. Aber immer mit dem Zug. Wird zwischendurch Material benötigt, bringt es der Magaziner, der mit einem Auto mehrere Baustellen bedient. Peter Richard: «Weil wir oft mehr als 200 Kilometer weg arbeiten, gehört es zu unserer Arbeitskultur, die Baustelle gut vorzubereiten und nichts zu vergessen. Das war schon immer so und ist nun ein Vorteil.»

Martin Arnold

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