1. Preis 2015

Alessa Dürr: Auseinandersetzung mit Gebärmutterhals-Krebs

Es ist Alessa Dürr hoch anzurechnen, dass sie sich zu einer vertieften Auseinandersetzung mit einem -  auf den ersten Blick eher unspektakulären -  Impfthema entschlossen hat. Sie hat sich intensiv mit der Mikrobiologie, Molekularbiologie und der Pathologie der Humanen Papilloma Viren beschäftigt

Sie hat sich mit den klinischen Krankheitsbildern von genitalen Warzen oder Feigenwarzen über das Carcinoma in situ bis zum Cervix-Carcinom (Gebärmutterhals-Krebs) auseinandergesetzt und sich  dabei auch im Labor über die komplexe Diagnostik dieser Virusinfektionen informiert. Schliesslich befasste sie sich in Ihrer Arbeit mit der Prävention dieser Geschlechtskrankheit, im speziellen mit der HPV-Impfung. Alessa Dürrr hat dazu Wissen und Einstellung von über 300 St. Galler Sekundarschülerinnen und Sekundarschülern mit einem Fragebogen evaluiert und ist dabei zu wichtigen, neuen Erkenntnissen gelangt.

Laut den Sozialversicherungsgesetzen muss eine medizinische Behandlung wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sein. Alessa hat sich denn auch mit der Frage der Wirtschaftlichkeit der HPV Impfung eingehend befasst. Sie hat auf der Basis epidemiologischer Annahmen dazu originelle mathematische Modelle genutzt.

Die Jury gratuliert Alessa Dürr zu dieser wissenschaftlich hochstehenden Arbeit und zum ersten Preis der eingereichten Maturaarbeiten. Der Inhalt  ist auch  im ärztlichen  Alltag in der Arbeit mit Jugendlichen  von Bedeutung. Es bleibt ihr zu wünschen, dass Ihre Arbeit auch in den Fachgremien, so bei Schulärzten, in der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie oder im BAG  in geeigneter Form eine weitere Verbreitung finden kann. 

Alessa Dürr: „Der erste Preis überrascht mich sehr. Mein Berufswunsch ist es, Ärztin zu werden. Als eine Kollegin meiner Mutter, die selber Ärztin ist, erfuhr, dass ich ein medizinisches Maturathema suche, gab sie mir den Tipp, das Thema der Gebärmutterhals-Impfung anzuschauen. Ich war dann bei meiner Umfrage überrascht, wie viele junge Männer bereit wären, sich zu impfen, obwohl sie ja den Krebs nicht bekommen können.“

Markus Weissert/Martin Arnold

 

.hausformat | Webdesign, TYPO3, 3D Animation, Video, Game, Print