3. Preis 2015

Clara Zimmermann: Die Calanda-Wölfe

Clara Zimmermann hat es gewagt, ein topaktuelles Thema aufzugreifen, über das in der Öffentlichkeit sehr emotional debattiert wird.  Man ist für oder gegen den Wolf.

In einer solchen verhärteten Konstellation ist es wohltuend, wenn jemand danach fragt, wie die beiden Meinungspole denn überhaupt verteilt sind, ob die Aufklärungs- und Informationsarbeit der Behörden und Umweltverbände auch wahrgenommen werden.

Clara Zimmermann wählt dabei methodisch das Mittel der Online-Umfrage. Originell ist, wie sie die Teilnehmenden für die Umfrage mobilisiert. Sie produziert eine eigene Calanda-Wolf-Website und verfasst Beiträge für die Medien. Sie kreiert Postkarten, und schaltet zudem Kleininserate. Das Resultat dieser Aktion ist bemerkenswert: Mehr als 500 Sarganserländer nahmen an der Umfrage teil.

Und auch das Ergebnis ist unerwartet, wie Clara Zimmermann in der Diskussion ihrer Arbeit schreibt. Sie ist überrascht, wie akzeptiert der Wolf in der Bevölkerung mehrheitlich ist und wie gross das Wissen darüber ist. Sie schliesst daraus, dass die Aufklärungsarbeit der Behörden und Umweltverbände Wirkung zeigt. Die Arbeit wirft jedoch auch neue Fragen auf. Es gibt zum Beispiel Indizien, dass die Akzeptanz in ländlichen Gebieten kleiner ist als in städtischen, oder Frauen hegen eine grössere Sympathie für die Wölfe als Männer.

Clara Zimmermann leistet mit ihrer Arbeit einen wertvollen  Beitrag zur Frage der Akzeptanz, besonders der Calanda-Wölfe. Ihre Arbeit regt an, darüber nachzudenken, wie viel Wildnis der Mensch in seinem Umfeld zulassen will. Eine Frage, die in der dicht besiedelten Schweiz durchaus seine Berechtigung hat.

Carla Zimmermann: „Die Auszeichnung ist für mich eine Anerkennung und eine Wertschätzung meiner Arbeit. Es ist mir auch eine Ehre, wenn sich andere Leute für das Thema interessieren. Während meiner Maturaarbeit habe ich ja selber feststellen können, dass die Wölfe polarisieren. Es ist seit dem Abschluss meiner Arbeit im Sarganserland viel passiert. Es könnte sein, dass die Stimmung kippt, weil es problematisch ist, wenn Wölfe ihre Scheu verlieren und Siedlungen zu nahe kommen.“

 Martin Läubli/Martin Arnold

Marleen Saks: Wasser und Chili-Schärfe

Die Idee, die Auswirkung von Wasser auf die Schärfe der Chilischoten zu untersuchen ist durchaus originell. Erst seit kurzem ist ein Zusammenhang zwischen Feuchtigkeitsangebot und Capsaicinoidgehalt bekannt. Eine Arbeit aus den USA im Jahre 2012 liefert dazu erste Resultate.

Die Arbeit von Marleen Saks bestätigt die Resultate zumindest trendmässig. Originell ist die Arbeit auch insofern, als der Einsatz des verwendeten Arsenals und chemischer Analytik eine eigenständige Lösungsfindung voraussetzt. Ausserdem musste sich Marleene Saks bei der Aufzucht der Probepflanzen immer wieder kreative Lösungen einfallen lassen. Einerseits ist nur ein Teil ihr Samen gekeimt, andererseits war der Platz in ihrem Treibhaus beschränkt. Überzeugend war als Konsequenz daraus die differenzierte und realistische Einschätzung der Resultate in der Diskussion. Aufgrund der knappen Anzahl geernteter Chilischoten war es nämlich schwierig, signifikante Unterschiede zwischen den Verfahren und den Sorten zu finden.

Die Arbeit zeigt gut auf, wo die Grenzen der Interpretation liegen und beschönigt nichts. Zudem zeigt Marleen Saks gut auf, was bei einer Wiederholung der Arbeit zu verbessern wäre. Die Arbeit ist gut gegliedert und informiert über Material, Methode, Resultate und diskutiert sie nachvollziehbar. Die Arbeit wurde klar und verständlich präsentiert, auch die chemische Analytik der Samen und der Scheidewand, wo der Capsaicinoidgehal besonders hoch ist. Der praktische Nutzen dieser Resultate leuchten übrigens auf den ersten Blick ein. Wer es scharf mag, schaut, dass die Pflänzchen immer genug Wasser haben.

Marleen Saks: „Die Auszeichnung freut mich sehr. Im Unterricht erfuhren wir, dass Erdbeeren unter Stress mehr Vitamin C bilden und eigentlich interessierte mich dies auch. Doch dann übertrugen wir die Frage auf die Chilipflanze. Ich esse durchaus gerne scharf und zuhause haben wir gelegentlich Chili-Pflanzen. Interessant finde ich auch, dass Chili nicht nur ins Essen kommt, sondern auch eine Heilwirkung hat, weil er wärmend wirkt.“

 Alfred Brülisauer/Martin Arnold

 

 

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