Bergwiese F

eine Nahaufnahme einer bunten Blumenwiese mit vielen verschiedenen, Wildblumen

Franco Bösch, Ebnat-Kappel:

"Grauvieh ist nicht heikel"

Wenn Franco Bösch über die Struktur der Erde spricht, leuchten seine Augen und für einmal hat auch seine eineinhalb jährige Tochter Vanessa ihre liebe Mühe, seine Aufmerksamkeit zu erhaschen. Dem Bauer aus Ebnat-Kappel ist die Leidenschaft für seinen Beruf anzumerken. Er ist ein Tüftler, der die Produktionsquelle, den Boden, nicht mit chemischen und technischen Mitteln ausbeuten will, sondern grübelt und daran arbeitet, den Ertrag so zu bemessen, dass keine Substanz verloren geht, sondern Humus aufgebaut wird. In diese grundsätzliche Haltung gegenüber der Umwelt passt auch die Pflege seiner Bergwiese auf der sonnigen Seite des Toggenburgs. Von seinen fast 13 Hektaren bewirtschaftet er 30 Prozent ökologisch. In seinem Plastiktunnel wachsen auf fast 1000 Meter Höhe seltene Tomaten, Melonen, Zucchetti oder Chili: Nachhaltiges Wirtschaften ist auch eine Frage der Lebenseinstellung. Auf einem Bauernmarkt im Fürstentum Liechtenstein weiss man dies zu schätzen. Er wurde explizit eingeladen, dort seine Produkte anzubieten. Sein Grauvieh ist sich im Gegensatz zu Hochleistungsrassen nicht zu schade, auch das trockene und dörre Futter spät gemähter Blumenwiesen zu verspeisen; immerhin hat es darunter auch Delikatessen wie Goldhafer. Die Bergwiese ist in einer strukturreichen Hanglage mit Büschen und Waldrändern, deren Parzellen ihm ebenfalls gehören, ideal vernetzt. Wie sehr er eine durchdachte Landschaftspflege betreibt, beweist er auch mit seinen Asthaufen, die er liegen lässt. „Ich biete damit Reptilien und Lurchen einen Unterschlupf“.  

Martin Arnold

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