Auf der Suche nach versteckten Wasserquellen
26. November 2025
Nach einer umfassenden Einschulung durchkämmten die Quellforschende Moorlandschaften, Naturschutz- und Sömmerungsgebiete, kämpften sich durch Brombeerdickichte und standen vor Hängen, bei denen manchmal ein Kletterseil hilfreich war, um die Quellen zu erreichen. War die Quelle gefunden, begann die eigentliche Arbeit: die Kartierung nach BAFU-Vorgaben. Diese kann pro Quelle bis zu 40 Minuten dauern.
510 Quellen kartiert
In diesem Jahr wurden insgesamt 510 Quellen begangen. Besonders erfreulich: Rund 4 von 10 führten tatsächlich Wasser, ein bemerkenswerter Wert in einer Landschaft, in der viele Quellen verrohrt, verlegt oder baulich verändert wurden.
Die Quellbereiche waren geprägt von spezialisierten Pflanzen wie Sumpfdotterblumen, Brunnenkresse und zahlreichen Moosarten. In den Kleinstlebensräumen konnten auch Feuersalamanderlarven sowie verschiedene Stein-, Eintags- und Köcherfliegenlarven nachgewiesen werden. Diese Funde verdeutlichen den hohen ökologischen Wert selbst kleiner Quellökosysteme.
Was passiert mit den Daten?
Alle erhobenen Informationen wurden in ein GIS (Geographisches Informationssystem) überführt und werden nun dem Kanton Appenzell Ausserrhoden zur Verfügung gestellt. Damit erhält er eine vollständige Übersicht über Quellstandorte und deren ökologischen Zustand. Das Inventar dient künftig als Grundlage für Schutz- und Aufwertungsmassnahmen und unterstützt die gezielte Planung im Gewässer- und Naturschutz.
Ein herzliches Dankeschön
Ohne das Engagement der Freiwilligen wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Ihr Einsatz, ihre Geduld und ihre Leidenschaft für die Natur legen den Grundstein, um die Quellen des Kantons langfristig zu schützen und zu pflegen.


