JA zur Biodiversität am 22.9.2024: Unsere Verantwortung für die Natur
12. September 2024
Die Zahlen sind alarmierend: 90 % der Auen und 90 % der Moore in der Schweiz wurden seit dem 19. Jahrhundert zerstört. Besonders betroffen sind auch Trockenwiesen und -weiden, von denen 95 % seit 1900 verschwunden sind. Diese Lebensräume sind von unschätzbarem Wert für unzählige Tier- und Pflanzenarten, die ohne sie nicht überleben können.
Die Auswirkungen des menschlichen Handelns, wie intensive Landwirtschaft, Überbauung und Gewässerverbauungen, haben nicht nur die Lebensräume geschädigt, sondern auch zur Überdüngung vieler Gebiete beigetragen. So überschreiten in einem Grossteil der naturnahen Ökosysteme die Stickstoffeinträge die kritischen Belastungsgrenzen. Dies führt dazu, dass nur an etwa 20 % der untersuchten Bäche die Lebensgemeinschaften noch naturnah sind.
Die Grafik zeigt auch, dass fast die Hälfte der Arten in der Schweiz als gefährdet oder potenziell gefährdet gilt. Amphibien und Reptilien sind mit einem alarmierenden Rückgang von über 80 % besonders stark betroffen. Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen, dass die Biodiversität in der Schweiz in einer tiefen Krise steckt.
Es ist an der Zeit zu handeln. Die Schweiz hinkt hinterher, wenn es um den Schutz der Natur geht. Im europäischen Vergleich befinden wir uns auf den hinteren Plätzen, obwohl der globale Biodiversitätsrahmen fordert, dass 30 % der Land- und Wasserflächen bis 2030 unter Schutz stehen. Aktuell sind es hierzulande viel weniger.
Ein JA zur Biodiversitätsinitiative ist ein Ja zu einer lebenswerten Zukunft. Es ist ein Ja zu sauberen Gewässern, vielfältigen Lebensräumen und dem Erhalt von Tier- und Pflanzenarten, die wir nicht verlieren dürfen. Lassen wir nicht zu, dass die Natur weiter unter unserem Einfluss leidet. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass die Schönheit und Vielfalt der Schweiz auch für kommende Generationen erhalten bleibt. Geh auch du abstimmen und sag JA zur Biodiversität!
Du möchtest direkt aktiv werden und handeln? Zwei unserer regionalen WWF-Projekte bieten Möglichkeiten dazu:
Natur verbindet – Dieses Projekt zielt darauf ab, im Kulturland wertvolle Strukturen zu schaffen und Landwirte bei der Förderung der Biodiversität zu unterstützen. Durch gezielte Massnahmen wie Hecken, Blühstreifen und den Bau von Asthaufen wird die Artenvielfalt erhöht, und die landwirtschaftliche Produktion wird gleichzeitig nachhaltig gestärkt. Engagiere dich als freiwillige Helfer:in, mit deiner Firma oder Schulklasse. Mehr Informationen
NATURstadt – Hier wird die Biodiversität, der Freiraum und die Klimaanpassung im Siedlungsraum gefördert, im Sinne von versiegelte Flächen aufbrechen und Graslandschaften aufwerten. Grundeigentümer:innen können sich kostenlos von uns beraten lassen. Mehr Informationen