Ein Eichhörnchen, welches in den Ästen eines Baumes sitzt und an einer Nuss knabbet

Besondere Auszeichnung für Sprachheilschule St.Gallen

30. November 2023

Die Bedeutung einer naturnahen Schulhausumgebung wächst in Zeiten von zu wenig Bewegung und zu viel Social Media. Der WWF AR/AI-SG-TG zertifizierte deshalb die vergangenen drei Jahren Schulen im Rahmen des Projektes „Biodiversität macht Schule“ für ihren Natureinsatz. Die Sprachheilschule in St. Gallen hat nun die beste Bewertung von bald 50 ausgezeichneten Schulen in der Ostschweiz erreicht.

Die wunderbare Umgebung der Sprachheilschule auf dem Rosenberg in St. Gallen hat zwei Namen: Detlef Mächler und stellvertretend für viele Beteiligte Susan Christen. Die Institutsleiterin Susan Christen ermöglichte Detlef Mächler, seine ganze, bei Naturgärtner Patrick Reck in Rebstein angeeignete Erfahrung, einzubringen. Das stufige, über die Kuppe nach Nord und Süd verlaufende Areal wird vom Höhenweg durchschnitten. Beidseits gruppieren sich Häuser: nach Süden ausgerichtet die Wohnräume jener Jugendlichen, die das Internat nutzen, nach Norden, die Schulgebäude. Dazwischen gibt es immer wieder Grünflächen, mal eher als Nischen, mal als kleiner Fussballplatz. Doch nicht nur die Nischen sind bepflanzt, auch dort wo eigentlich Beton dominiert, unterbricht der Gartenverantwortliche Detlef Mächler die graue Eintönigkeit mit Hochbeeten, in denen beispielsweise Fenchel oder Sellerie wächst. „Wir nutzen das Gemüse in der Küche, denn wir sind eine Tagesschule und die Kinder bekommen ein Mittagessen. Ausserdem entwickeln sie so eine Verbindung zu Natur und Nahrungsmitteln“, erklärt Susan Christen.

Seit 2011 ist sie Gesamtleiterin der Sprachheilschule. Die Schule St. Gallen hat die maximale Punktzahl im Projekt "Biodiversität macht Schule" bei den Kriterien Vielfalt an Erlebnisräumen, vielfältige, naturnahe Gestaltung, Gemeinschaftsprojekt, sowie der Gestaltung der Aktions-, Ruhe- und Kreativzonen erhalten. Damit geniessen die Jugendlichen einen aussergewöhnlichen, alle Sinne ansprechenden Aussenraum im Schulgelände. Susan Christen: „Natürlich braucht es auch eine Betonfläche für Hüpfspiele, Gummi-Twist oder zur Bemalung mit Kreide. Und natürlich darf auch die Möglichkeit fürs Fussballspielen nicht fehlen.“

Vielfältige Begegnungs- und Bewegungsmöglichkeiten
Doch darüber hinaus können die Kinder einen Kräuter- und Gemüsegarten nutzen, es gibt eine artenreiche Blumenwiese, Steinhaufen, Schattenbäume, einen Weiher, ein Bienenhotel Wildobst-Sträucher und vieles mehr. Der Spielplatz der gemeinsam mit den Schülern, Lehrpersonen und mit der tatkräftigen Unterstützung des Haushandwerkers Serge Cella aufgebaut wurde, ist aussergewöhnlich. Es gibt zudem Klettermöglichkeiten, ein Baum- und Strauchhaus, einen Irrgarten und ein Labyrinth, wo sich die Kinder auch zurückziehen können. Das gilt auch für Mulden, und Nischen, eine Feuerstelle oder die Möglichkeit, Mühle und Schach zu spielen.

Kein Zweifel: Die Vielfalt, der Phantasiereichtum, die Verwendung von lokalen Materialien und die offenen Bewegungs- und Gestaltungsmöglichkeiten machen die Umgebung der Sprachheilschule zu einem Vorbild in der Ostschweiz. Die Kinder schätzen die Einbindung. Wohl stellvertretend für viele Schüler:innen zeigt der Mittelstufenschüler Nevio seine Taubenskabiose, die er gepflanzt hat. „Schauen Sie, wie schön sie wächst!“

 

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