Angela Donno

Ein Mosaik braucht jedes einzelne Teil

Eine Umweltorganisation besteht nicht nur aus Aktivisten, die für die Rettung der Natur unterwegs sind. Es bracht genauso Menschen, die in der Verwaltung arbeiten. Dazu gehören auch freiwillig Engagierte. Eine von ihnen im WWF Regiobüro heisst Angela Donno.

Angela Donnos Wurzeln liegen in Apulien; in Italien ist ein Engagement zugunsten der Umwelt vermutlich noch nicht so verbreitet wie in der Schweiz. «Es ändert sich aber jetzt», meint sie und betont gleichzeitig, dass die Menschen nicht überfordert, sondern vielmehr unterstützt und motiviert werden sollten. Doch wie ist sie dazu gekommen, sich freiwillig für die Umwelt zu engagieren? «Für dieses Thema war ich schon immer empfänglich. Seit ich aber zwei kleine Kinder habe, bin ich mir zunehmend auch meiner Verantwortung als ältere Generation gegenüber ihrer Zukunft bewusst», erklärt sie. Solche Argumente sind indessen auch bei den meisten Schweizer:innen nicht selbstverständlich. Der Klimagasverbrauch hätte sich in den letzten Jahrzehnten sonst kaum so katastrophal entwickelt, zumal seit der Umweltkonferenz von 1992 in Rio de Janeiro sonnenklar ist, wohin das führt. Angela Donno präzisiert: «Man darf Menschen nicht überfordern, aber sie sollten auch ihre Komfortzone aufgeben können. Wir alle müssen über die Konsequenzen unseres Handelns im Alltag nachdenken. Ich stelle mir das Bild eines Mosaiks vor. Es braucht jedes einzelne Teil, damit es vollständig wird. Somit ist jeder einzelne Mensch angesprochen, einen Beitrag zu leisten, um den Klimawandel zu bremsen. Es ist zu bequem, auf die Politik oder andere zu zeigen und von ihnen den ersten Schritt zu verlangen.»

Diese geistige Wachheit ist bei Angela Donno wohl auch Charaktersache. «Für mich war schon immer klar, dass ich nicht allein auf der Welt bin und bei der Erfüllung meine Wünsche Rücksicht nehmen muss.» Als ihre beiden Kinder etwas älter waren – heute gehen sie in die Primarschule und in den Kindergarten – suchte Angela Donno gezielt nach einer Möglichkeit, sich vermehrt im Umweltbereich engagieren zu können. Dabei stiess sie auf ein Inserat des WWF und musste nicht lange überlegen. Seit 2022 verstärkt sie das Büroteam an der Merkurstrasse in St.Gallen. Darüber hinaus war sie schon bei Natureinsätzen und WWF-Läufen präsent. Angela Donno sieht es als Horizonterweiterung - etwas, das sie ihr Leben lang begleitet.

«Wir sind in der Schweiz privilegiert, weil wir die finanziellen Mittel haben, die Welt kennenzulernen – im Gegensatz zur teilweisen Situation in meiner Heimat. Wenn ich von der Existenz eines Problems oder Themas nichts weiss, kann ich auch nichts unternehmen. Vielen Menschen geht es so, weshalb sie auch die Chance verpassen, etwas für sich und andere zu tun. Aber anderseits ist es auch eine Willensfrage, dies zu ändern.“  Angela Donno möchte nicht missionieren, sondern einfach das tun, von dem sie überzeugt ist, dass es richtig ist. „Wenn ich eine Überzeugung habe, nehme ich die Dinge in die Hand und setze sie um. Wenn es mir gelingt durch mein Engagement andere zu inspirieren zu mitziehen, dann um so besser.“

 

Martin Arnold

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