Lisa Häfliger

Sein Paradies muss man sich selber schaffen

Lisa Häfliger lebt in einem kleinen Paradies. In ihrem Garten sind Gartenrotschwanz, Mauersegler, Igel, Blindschleichen und eine vielfältige Pflanzenwelt zu Hause.

Wenn man zu Lisa Häfliger kommt, fällt das Auge auf eine filigrane Trockenmauer, die das Grundstück gegen die Quartierstrasse abgrenzt. Durch Bogen mit Rosen und Spalierobstbäumen gelangt man zum Hauseingang. Überall Beete mit Wildblumen, dazwischen zwei Hochbeete mit Gemüse oder ein lauschiges Plätzchen zum Verweilen. Hinter dem Haus ein Gewächshaus, Obstbäume und eine Blumenwiese: Eine wahre Insel der Biodiversität. Jedes Jahr kommt mehr dazu. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Wildbienen. Lisa und Hans haben zahlreiche Holzboxen mit Staudenmaterial gefüllt, das sie in diesem Frühling in ihrem Garten geschnitten oder im Laufe des Jahres gesammelt haben. So ist das Grundstück, wo früher Rasen dominierte, zu einem Ort geworden, wo sich Tier und Mensch gerne aufhalten: vielfältig, verspielt, wild und zu jeder Jahreszeit gut für spannende Beobachtungen.

Lisa ist in Dornbirn aufgewachsen. «Unser Lehrer sagte uns, dass es ihn traurig mache, dass im Rheintal keine Störche mehr nisten. Als Kind hätten sie ihn durch das Jahr begleitet. Das hat mich sehr berührt und für die Natur sensibilisiert.» Die erfolgreiche Wiederansiedlung der Störche beweist, dass vieles möglich ist, wenn man nur will.» In früheren Jahren hat Lisa vor allem bei Standaktionen, WWF-Läufen, Natureinsätzen und als Begleitperson bei Kursen mitgewirkt. Heute gibt sie ihr Wissen, das sie in ihrem Garten erworben hat, an andere Menschen weiter. «Naschen im Naturgarten», «Eine Eidechsenburg bauen», «Heckenpflanzungen und -pflege» sind ihre aktuellen Themen. Die Angebote sind immer auch generationenübergreifend. Familien und ältere Menschen werden angesprochen.

Daneben wirkt sie im Projekt «Stadtwildtiere» mit und vertritt den WWF in der Projektgruppe des Ökomarktes St.Gallen. «So wie sich der WWF St.Gallen verändert hat, so habe ich auch mich verändert», sagt Lisa. «Vom gemeinsamen Kampf gegen Atomkraftwerke zum Einsatz für den Erhalt und Förderung der Biodiversität und den Schutz des Klimas hat mich mein Lebensweg geführt. Ich möchte einfach meinen Beitrag für eine bessere Welt leisten.» Dass das keine leeren Worte sind, beweisen Häfligers in ihrem Alltag. Lisa freut sich, dass immer mehr Gemeinden den Wert der Natur erkennen, Blumenwiesen und Rabatten mit Wildstauden anlegen oder gar der Bevölkerung ein Naturjuwel schenken, wie die Stadt St.Gallen mit dem Burgweiherareal.

Martin Arnold/Martin Zimmermann

© WWF Lisa Häfliger: Es ist vieles möglich, wenn man nur will.

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