2. Preis 2015

Christian Engler: Bau eines Tauchroboters

Allein schon die Idee von Christian Engler ist bemerkenswert. Es ist erstaunlich, sich im zeitlich und finanziell limitierten Rahmen einer Maturaarbeit einer solch komplizierten Aufgabe zu widmen.

Für  Christian Engler kann man zweifellos von einer Pionierarbeit sprechen, zumal sich der junge Ingenieur mit der Arbeit einen Kindheitstraum erfüllt hat. Der Pionier-Vergleich passt aktuell auch zum Solarflug von Bertrand Piccard, dessen Grossvater August 1953 mit einem Unterseeboot einen Tiefseerekord aufstellt.

Auch wenn die Arbeit von Christian Engler nicht eine eigentliche Forschungsarbeit im Sinne einer Hypothese, die zu verifizieren oder falsifizieren ist, so erhält der Leser beim Studieren der Arbeit doch schnell den Eindruck einer Ingenieurarbeit. Theoretisch ist das Meiste klar, doch in der Praxis sieht es anders aus. Bei jedem der drei Testtauchgänge stand Christian Engler vor neuen Problemen, die zu lösen waren. Für den Maturanden war es eine grosse Herausforderung, und das ist ehrungswürdig, sich mit verschiedenen Disziplinen wie Elektronik, Physik, Materialtechnik und Elektrotechnik auseinanderzusetzen.

Dank grosser Ausdauer, praktischer Begabung und lösungsorientiertem Arbeiten ist der Tauchroboter funktionstüchtig. Der erste Unterwasserfilm überzeugt durch seine Tiefenschärfe, schade nur hat kein Fisch den Blickfang der Kamera gekreuzt.  Chapeau. Ob der Tauchroboter  tatsächlich bis 50 Meter tauchen kann, diesen Test ist Christian Engler noch schuldig. Die Jury nimmt ihn beim Wort: In der Arbeit heisst es: Mein Ziel ist eine Tauchfahrt mit dem ROV zum Wrack der DS „Jura“, das vor Bottighofen in 40 m Tiefe im Bodensee liegt. Alle sind gespannt auf die Filmaufnahmen, die Christian Engler dann machen wird.

Christian Engler: „Ich habe mich schon als Jugendlicher für die Unterwasserwelt interessiert und begeistere mich auch für Technik. Bei meinem Tauchroboter konnte ich beides kombinieren. Aber sein Bau und damit die Maturaarbeit hat sich zu einem intensiven Hobby entwickelt, für das ich jetzt mit dem zweiten Preis belohnt wurde. Immerhin habe ich rund 700 Stunden investiert. Ich hoffe, dass ich ihn nach den Sommerferien zur Jura hinunter tauchen lassen kann.“

Martin Läubli/Martin Arnold

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